- Sigmund der Münzreiche
- Sigmund der Münzreiche,Sigismund, Herzog (später Erzherzog) von Österreich und Graf von Tirol (1439/46-90), * Innsbruck 26. 10. 1427, ✝ ebenda 4. 3. 1496; als einzig überlebender Sohn Herzog Friedrichs IV. letzter Habsburger der älteren Tiroler Linie. Der beim Tod seines Vaters 1439 noch minderjährige Sigmund stand bis 1446 unter der Vormundschaft des nachmaligen Kaisers Friedrich III. Seine unmittelbar nach Regierungsantritt einsetzenden Versuche, die Landesherrschaft auszubauen, scheiterten am Widerstand des Brixener Fürstbischofs Nikolaus von Kues. Die politisch schwache Stellung Sigmunds, hervorgerufen durch einen 1460 von Papst Pius II. verhängten Bann, nutzten die schweizerischen Eidgenossen zur Gewinnung des Thurgaus; mit der Ewigen Richtung (11. 6. 1474 schloss er einen dauerhaften Frieden mit den Eidgenossen. Durch seine 1482-86 durchgeführte Münzreform (Hall, Unzialis) erwarb er sich seinen Beinamen. Sigmund förderte Silberbergbau sowie Kunst und Kultur in Tirol (u. a. Burgenbau, Sigmundskron); seine im Alter zunehmende Verschwendungssucht führte dazu, dass er 1490 Tirol und die Vorlande an seinen Neffen, König Maximilian I., abtreten musste. (Burgunderkriege)
Universal-Lexikon. 2012.